Unsere Mission
Wir entwickeln neuartige Ansätze zur Behandlung und Verhinderung von Tumoren – insbesondere für Erkrankungen, die durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht sind.
Dabei fokussieren wir uns auf die Entwicklung von zielgerichteten und einfach anzuwendenden Medikamenten, die effektiv und gleichzeitig gut verträglich für betroffene Patientinnen und Patienten sind.
ViMREX wurde durch forschende Medizinerinnen und Mediziner gegründet, um Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Anwendung zu bringen und so einen praktischen Nutzen für Betroffene zu stiften.
Illustration einer Krebszelle
Innovative Behandlungsansätze durch tiefgehendes Verständnis für Tumorentstehung
Das zunehmende Verständnis von Forschern für die komplexen Abläufe bei der Tumorentstehung hat in den letzten Jahren viele bahnbrechende Fortschritte bei der Therapie und Verhinderung verschiedener Tumorerkrankungen ermöglicht.
Die Entstehung einer bösartigen Tumorerkrankung (Krebs) ist ein mehrstufiger Prozess. Bis sich aus einer normalen Körperzelle eine Krebszelle entwickelt, vergehen in der Regel viele Jahre, meist sogar Jahrzehnte. Wenn wir begreifen, welche Veränderungen für das langfristige Wachstum und Überleben einer Tumorzelle wesentlich sind, können Maßnahmen entwickelt werden, die verhindern, dass im Laufe der Zeit aus einer Krebsvorstufe Krebs entsteht. Gleichzeitig können die Erkenntnisse auch genutzt werden, um eine bereits bestehende Krebserkrankung möglichst zielgerichtet und effektiv zu behandeln.
Humane Papillomaviren (HPV) – häufige Begleiter des Menschen und Auslöser von Tumoren
Fast alle Menschen (etwa 80%) infizieren sich im Laufe des Lebens mit humanen Papillomaviren (HPV).1 Diese Viren können durch kleinste Verletzungen in die Haut und Schleimhaut gelangen und die dort befindlichen Zellen infizieren. Die meisten HPV-Infektionen bleiben unbemerkt und haben keine negativen Folgen für die infizierten Menschen. Sie können jedoch auch verschiedenartige Erkrankungen auslösen – von gutartigen Tumoren, wie Hautwarzen, über Krebsvorstufen bis hin zu Krebs.
Insgesamt wurden bisher mehr als 200 unterschiedliche HPV-Typen identifiziert.2 Humane Papillomaviren, die in der Regel keine Krebsvorstufen oder Krebs auslösen können, werden als „Niedrig-Risiko“ HPV-Typen bezeichnet. Diese HPV-Typen können typischerweise Haut- oder Genitalwarzen verursachen. Demgegenüber werden humane Papillomaviren, die das Potenzial haben, Krebsvorstufen oder Krebs auszulösen, als „Hoch-Risiko“ (sogenannte onkogene) HPV-Typen bezeichnet. Der größte Teil der Menschen, die sich mit onkogenen HPV-Typen infizieren, wird keine Krebsvorstufe oder Krebs entwickeln. Das Immunsytem kann die Infektion in der Regel erfolgreich bekämpfen.
Illustration des Enzyms DNMT1
Neuer Behandlungsansatz für HPV-verursachte Tumoren: epigenetische Therapie
Umfassende Studien zur Entstehung von HPV-verursachten Krebserkrankungen in der Arbeitsgruppe „Angewandte Tumorbiologie“ – eine Abteilung am Universitätsklinikum Heidelberg und klinische Kooperationseinheit des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) – haben einen Mechanismus identifiziert, durch den HPV die bösartige Veränderung von HPV-infizierten Zellen fördern kann.1
Bei diesem Mechanismus kommt es zu bestimmten epigenetischen Veränderungen („Methylierung“) im Erbgut des Virus und der infizierten Wirtszelle. Das veränderte Methylierungsmuster ermöglicht die verstärkte Produktion der viralen Tumoreiweiße E6 und E7. Diese Tumoreiweiße spielen eine entscheidende Rolle sowohl für die Entstehung von HPV-verursachten Krebsvorstufen und Krebs als auch für das langfristige Wachstum und Überleben der Tumorzellen. Weitere Arbeiten in der Angewandten Tumorbiologie haben gezeigt, dass die Behandlung von HPV-verursachten Krebszellen mit sogenannten demethylierenden Substanzen diese abnormalen Methylierungsmuster aufheben kann.